Good Food Bad Food Dokumentation – Trailer und ganzer Film im Stream

Good Food Bad Food In dem Dokumentarfilm „Good Food Bad Food“ der bekannten französischen Filmemacherin Coline Serreau kommen Experten zu Wort, die der Monopolstellung weniger multinationaler Konzerne, die Pestizide und genmanipuliertes Saatgut herstellen, den Kampf angesagt haben. Sie prangern die systematische Vergiftung der Erde und der Menschen, die sie bewirtschaften sowie deren ruinöse Entlohnung in Schwellen- und Entwicklungsländern, an.

Anschaulich zeigen sie auf, wie die Sortenvielfalt der Nutzpflanzen durch die ausschließliche Verwendung gezüchteter Hybridsamen in den vergangen fünfzig Jahren dramatisch geschrumpft ist. Auch absurde Auswüchse, wie der Versuch quadratische Tomaten zu züchten, sind eine Erwähnung wert. Es geht in dem Film jedoch nicht nur darum, die negativen Folgen industrieller Lebensmittelproduktion zu verdeutlichen, sondern auch umsetzbare gesündere Alternativen dazu darzustellen. Ebenso faktenreich wie leidenschaftlich plädiert der Film für die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft und für einen respektvolleren Umgang mit unserer Erde und mit denen, die sie bearbeiten – bevor es zu spät ist.

Trailer

Stream – Ganzer Film

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Machart

Multitalent Serreau, die bei ihrer Dokumentation nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb und die Kamera bediente, überlässt ausschließlich ihren Protagonisten das Wort. Vom Inhaber des weltweit größten Biobetriebs in der Ukraine, über französische Wissenschaftler, eine indische Umweltaktivistin bis zu brasilianischen und indischen Bauern schildern alle Interviewten aus ihrer persönlichen Sichtweise den Zustand der aktuellen Lebensmittelproduktion und erklären, welche Alternativen sie dazu sehen. Der Film will nicht nur vor den Folgen der Verseuchung von Nahrungsmitteln warnen, sondern vielmehr auf lösungsorientierte Ansätze hinweisen, etwas zu verändern.

Zu den subjektiven, aber gut begründeten Beispielen, wie z.B. dass die gleichen Firmen an verseuchenden Pestiziden, wie auch an Medikamenten zur Behandlung der krank machenden Folgen verdienen, gibt es keine Gegendarstellung. Hier wird nichts relativiert. Der Film stellt nicht die Problematik anhand der verschiedenen Länder, sondern die Aussagen der Experten zu den einzelnen Themen gegenüber. Das erweckt geschickt den Eindruck einer weltweit gemeinsamen Sichtweise. Nicht umsonst heißt der Untertitel des Films „Anleitung für eine bessere Landwirtschaft.“

Entstehung

Coline Serreau ist durch die ganze Welt gereist, um sich mit Experten – von Wissenschaftlern bis zu inmittelbar von den Auswirkungen der landwirtschaftlichen Massenproduktion betroffenen Kleinbauern – zu treffen und mit ihnen über Ansätze zu einer nachhaltigeren, faireren und gesünderen Nutzung unserer Resourcen zu diskutieren. Einige der Gesprächspartner willigten ein, auch vor der Kamera über Erfahrungen mit den Auswüchsen industrieller Agrarwirtschaft und Überlegungen und Versuchen zu erfolgreichen Alternativen zu reden, was zum Konzept für die Dokumentation wurde.

Rezeption und Kritik

Die mehrheitlich positive Kritik hebt hervor, dass es die Dokumentation mit undramatischen Mitteln schafft, Nachdenklichkeit und Betroffenheit zu erzeugen. Welches Essen man auf den Teller bekommt, geht jeden etwas an. Ebenso überzeugend wird rezipiert, dass der Schwerpunkt nicht nur auf dem Aufzeigen einer katastrophalen Situation und Zukunft liegt, sondern der Film betont, dass sich die Rückbesinnung auf ökologische Anbauweisen und Suche nach intelligenten Alternativen nicht nur lohnt, sondern lebensnotwendig ist. Die Experten, die sich aus verschiedenen Bereichen intensiv mit der Thematik beschäftigen, liefern Fakten, Zahlen und wissenschaftliche Beweise ab. Die Menge daran erfordert allerdings von den Zuschauern eine erhöhte ständige Aufmerksamkeit, die schnell ermüden kann.

Zu den selteneren Kritikpunkten gehören die Aggressivität im Ton mancher Experten und die Einseitigkeit in der Darstellung der komplexen Problematik. Ein konkreter Vorwurf lautet, die Regisseurin mache es sich zu leicht, wenn sie aus Ignoranz die Versorgung des vielschichtigen System einer Großstadt außer acht lasse.

Doch insgesamt wird das Aufzeigen der Zusammenhänge und Auswirkungen auf die Lebensweise gelobt. Niemand sollte die Augen verschließen vor Landflucht und Verarmung der Bauern in der herkömmlichen industriellen Landwirtschaft, vor allem, aber nicht nur in den Entwicklungsländern.

Die Deutsche Umweltstiftung empfiehlt den Film sogar für den Schulunterricht und hat dazu umfangreiche filmpädagogische Begleitmaterialien erstellt.

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